Die Schleiregion, eine Tochter der westlichen Ostsee,
Naturpark in Schleswig-Holstein
Der Schleswig-Holstein-Kenner weiß längst, dass es im nördlichsten Bundesland nicht nur die Nordsee, die Ostsee und den Kiel-Canal gibt, sondern ein ganz besonderes Stückchen Erde mit Wasser: Die Schleiregion. Bereits seit 2008 wird diese Region zum 6. Naturpark in Schleswig-Holstein ernannt.
Schönste Strecken durch herrliche Naturlandschaften, entlang alter Güter und Herrenhäuser erfreuen uns Motorradfahrer, ebenfalls Wanderer und Biker. Die Kultur-Liebhaber kommen ebenso wie Angler, Golfer, Reiter und natürlich Wassersportler auf ihre Kosten. Die Schlei gehört zu den beliebtesten Segelrevieren in Norddeutschland.
Hier sollten einige Stunden Aufenthalt eingeplant werden. Verbinden lässt sich dieser Ausflug mit einem Besuch in der Bonbonkocherei, wo Naschkatzen garantiert beeindruckt sein werden, einem Aufenthalt im Ostseeinfocenter und der Eichhörnchenaufzuchtstation. Tagesausflüge in die Weltstadt Hamburg, eventuell mit einem Besuch eines Musicals oder der Elbphilharmonie, des Miniatur-Wunderlands, oder die Eroberung einer Nordseehallig wie Hooge, Langeness oder Nordstrandischmoor sind empfehlenswert.
Auch wenn die Norddeutschen als stur gelten, schon nach kurzer Zeit wird der Besucher den besonderen Charme der Landleute und ihre etwas trockene Art mögen. Dort oben im Norden zwischen den Meeren, wo man zu jeder Tages- und Nachtzeit mit „Moin, moin!“ begrüßt wird, Möwengeschrei niemals lästig wird und goldgelbe Rapsfelder im Frühjahr für schönste Fotomotive sorgen, dort liegt dieser einzigartige deutsche Fjord Schlei. Hier laden nette Landcafes und Gasthöfe zum Verweilen ein und frische Fisch- und Krabbenbrötchen gibt es an der typischen Fischbude.
Die Schlei als Ostseefjord trennt die Landschaften Angeln und Schwansen als natürliche Grenze voneinander. Arnis ist übrigens die kleinste Stadt Deutschlands und einen Spaziergang nicht nur zur Kirche wert. In Schleswig befinden sich die schleswig-holsteinischen Landesmuseen mit dem Schloß Gottorf sowie die alte Wikingersiedlung Haithabu und die einzigartige Fischersiedlung Holm. Die Stadt ist für kulturell Interessierte sehr zu empfehlen.
Kappeln lädt mit seinem Hafen und der gemütlichen Innenstadt zu Spaziergängen ein. Vom Hafen aus bricht die Ausflugsschiff-Flotte zu Fahrten auf die Schlei in beide Richtungen auf, ein Ausflug, den keiner verpassen sollte. Die Ostseebäder Damp und Eckernförde sind Anziehungspunkt für Strandurlauber. Der Ostseestrand, die größte Sandkiste der Welt, verspricht bei hohen Temperaturen Sonnenbaden pur mit anschließender Abkühlung im Meer.
Mehr Fakten:
Die Schlei (niederdeutsch Slie oder Schlie, dänisch: Slien) ist ein Meeresarm der Ostsee in Schleswig-Holstein. Ihre Einordnung als Förde ist aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte umstritten.
Die Schlei erstreckt sich mit einer Länge von mehr als 40 km von Schleimünde über Kappeln und Arnis bis zur Stadt Schleswig durch das Schleswig-Holsteinische Hügelland und trennt dabei die Landesteile Angeln und Schwansen. Sie hat eine durchschnittliche Breite von 1,3 km und eine durchschnittliche Tiefe von 3 m. Das Wasser der Schlei ist Brackwasser, der Salzgehalt nimmt von Schleimünde bis Schleswig immer weiter ab.
Insgesamt vier Seeadlerpaare brüten 2015 in den Bäumen an der Schlei. Die Region beherbergt ungewöhnlich viele der kleinen Damhirsche und die kleinere Form des Ostasiatischen Sikawildes – Rudel von über 100 Tieren sind keine Seltenheit. Unter Wasser lassen sich seltene Fische wie die Seehasen beobachten, bei denen das Männchen allein für die Brutpflege verantwortlich ist. In Schleimünde, wo die Schlei endet und die Ostsee beginnt, erwarten die Fischer während der kalten Wintermonate einen besonderen Fang: Heringsschwärme, die zu Abertausenden in ihre Laichgebiete ziehen. Doch die Fischer bekommen Konkurrenz: Auch Schweinswale haben es auf die Heringe abgesehen.
Über gut 40 Kilometer zieht sich die Schlei von Schleswig bis Schleimünde. Die Förde, ausgeschwemmt vom Schmelzwasser gewaltiger eiszeitlicher Gletscher, bietet so viele Reize wie kaum eine norddeutsche Kulturlandschaft. Die Region wartet nur darauf, immer wieder aufs Neue entdeckt zu werden.Die Schlei ist auch ein beliebtes Segelrevier. Die teilweise touristisch geprägte Schleiregion ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die nahe Landeshauptstadt Kiel und die Großstadt Hamburg, insbesondere seit der guten Autobahnanbindung durch die A7 und die in Teilen fertiggestellte A21.
Am Ausgang der Schlei zur offenen Ostsee liegt die unbewohnte Lotseninsel Schleimünde, mit einem kleinen Nothafen für Yachten, der berühmten Kneipe Giftbude, „wo dat wat gift“, und einem Leuchtturm an der Spitze der Mole.
Die Anlage besteht aus einem 2 m hohen und 7 m breiten Erdwall, dem ein zirka 4 m breiter und 3 m tiefer Spitzgraben vorgelagert war. Die Böschung des Erdwalles war auf der Seite zum Spitzgraben mit einer Holzpalisade versehen, die durch schräge Stützpfeiler gesichert wurde.
Die Entstehungszeit des Kograbens ist schwer zu datieren. Neuere Untersuchungen deuten auf eine Bauzeit um das Jahr 800 hin. Hiernach wird der Kograben mit dem 808 von Gudfred gegen das Frankenreich Karls des Großen angelegten Göttrikswall gleichgesetzt. Die besondere Palisadentechnik ähnelt jedoch jener Technik, die bei den erst um das Jahr 980 herum gebauten dänischen Ringburgen verwendet wurde.
Ob der Kograben auch oder stattdessen Teil des Schiffahrtweges zwischen Nord- und Ostsee ist, ist ungeklärt. Im frühen Mittelalter nutzt die Schifffahrt die Route über Eider-Treene-Rheider Au – Schlei, um die gefährliche Umschiffung Jütlands zu vermeiden. Eine entwickelte Schleusentechnik ist für jene Zeit bzw. davor nur für den Tumilat-Kanal im fernen Ägypten belegt. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, dass die Schiffe vom Selker Noor bis auf die Wasserscheide (1 km Wegstrecke mit 25 m Höhendifferenz) auf dem Trockenen gezogen werden, auf dem wesentlich längeren Abschnitt zwischen Wasserscheide und Rheider Au aber kräfteschonend auf dem Wasser des Kograbens fahren.
Bereits Adam von Bremen bezeichnet 1075 Haithabu, die Wikingersiedlung vor dem heutigen Schleswig, als Meereshafen, von dem aus Schiffe bis Schweden und bis Griechenland geschickt werden. Als die Schiffe Ende des 14. Jahrhunderts größer werden (z. B. die Hansekogge), ist die Schlei zu flach, und Schleswig zu weit von der Ostsee entfernt. Dadurch verliert die Schlei allmählich ihre Bedeutung als Schiffshandelsweg. Schleswig verliert seinen Status als Handelsmetropole an Lübeck.
Auch heute wird die Schlei zwischen Schleimünde und Kappeln gelegentlich noch als Transportweg für die gewerbliche Schifffahrt genutzt.
Mit Beginn der Neuzeit wird die Gutsherrschaft die vorherrschende Wirtschaftsform im südlich der Schlei befindlichen Schwansen, wovon bis heute zahlreiche Güter in dieser Region zeugen. Anders als in Schwansen bleiben die Bauern in großen Teilen Angelns als freie Bauern von Gutsherrschaft und Leibeigenschaft ausgenommen. Zu den größeren Gütern der Region zählen unter anderem die adligen Güter Damp, Louisenlund und Buckhagen, das Gut Saxtorf bei Rieseby und das ehemalige Gut Gereby mit dem Herrenhaus Carlsburg, Güter Grünholz, Hemmelmark, Hohenstein und Ludwigsburg.
Quelle: wikipedia.org, Volker Westphal u. a.
Schloss Gottorf, eine wechselvolle Geschichte
Zwischen einer ersten schriftlichen Erwähnung und der Entscheidung, Schloss Gottorf zum Sitz der schleswig-holsteinischen Landesmuseen zu machen, liegt eine fast 800jährige wechselvolle Geschichte.
Das heutige Schloss auf der Burginsel am Ende der Schlei besitzt mehrere Vorläuferbauten, die ursprünglich der Bewachung des schmalen Landweges dienten. Erstmals erwähnt wird die Burg Gottorf unter Bischof Occo um 1160. Sie dient als Residenz und Festung der Bischöfe aus dem nahen Schleswig, nachdem eine ältere, nordwestlich gelegene Fluchtburg zerstört wid. 1268 fiel die Anlage im Tausch an Herzog Erik I. von Schleswig.
Unter Herzog Friedrich III. (1597 – 1659) entwickelt sich Gottorf zu einem der bedeutendsten Fürstenhöfe und kulturellem Zentrum in Nordeuropa. Der berühmte Gottorfer Riesenglobus und das „Neue Werk“, der sechs Terrassen umfassende Garten, stammen aus dieser Epoche. Es gibt regen kulturellen Austausch, so werden von Schleswig aus Handlungsreisen und Expeditionen bis in den Orient gesandt, und durch eine gezielte Heiratspolitik ist das Haus Gottorf mit vielen anderen Fürstenhäusern familiär verbunden.
Erst nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt sich auf der Schleswiger Schlossinsel wieder ein derart bedeutendes Kulturzentrum. Denn 1948 entschied die Landesregierung Schleswig-Holsteins, Schloss Gottorf zum Sitz der Landesmuseen für Archäologie und Kunst und Kulturgeschichte zu machen.
Von der Schlei zur Nordsee-Halbinsel Eiderstedt
Eiderstedt, -der himmelweite Unterschied. Saftige Wiesen und Felder, Wasser sowie Flusslandschaften ringsum. St. Peter-Ording, Garding und jede Menge liebenswerter Dörfer. Nicht zu vergessen die 20 Kirchen auf der Halbinsel, die zahlreichen Galerien und Ateliers, das Eidersperrwerk, das Multimar-Wattforum in Tönning, der Artenreichtum der Wasservögel, die Haubarge und die unvergleichliche Natur. Touren nach Büsum, in die Storm-Stadt Husum mit umfangreichen Kultur- und Ausflugsangeboten und dem gemütlichen Hafen, die „Holländerstadt“ Friedrichstadt mit ihren malerischen Grachten oder auch Heide mit dem größten Marktplatz Deutschlands. Dänemark und die nordfriesischen Inseln sind auch nicht weit weg und die Halligen liegen vor der Tür. Spannend wandelt es sich auf historischen Spuren in Schleswig, Haithabu, Hollingstedt und am Danewerk mit Kograben. Vergangenes entdecken zu lebendiger Geschichte vom alten Eider-Canal und vergangener Seefahrerzeit am historischen Hafen von Tönning mit den zwei alten Packhäusern und dem Multimar Wattforum. Hier ist auch der richtige Ort für eine zünftige Pausenzeit mit nördlich-maritimem Ambiente. Ein schleswig-holsteinisches Kaleidoskop von Marsch, Geest und Östlichem Hügelland kommt so zusammen. Wenn dazu noch im Frühling die Sonne scheint, ist das die (motorrad-)fahrerische Erfüllung bei uns im Norden.
Die Eckernförder Bucht im Überblick
Endloses Strandvergnügen an der Ostsee, viele Güter und Herrensitze, Natur pur in den Hüttener Bergen und das maritime Flair der Hafenstadt Eckernförde – die Urlaubsregion an der Eckernförder Bucht hat das ganze Jahr über Saison. Nur wenige Autominuten von der Landeshauptstadt Kiel entfernt, lädt die Eckernförder Bucht zum Familien-, Aktiv- und Erholungsurlaub ein.
Vom Hafen zum Shopping, vom Shopping zum Strand, vom Strand zum Fischgenuss – in Eckernförde, dem touristischen Zentrum der Region, ist alles nah beieinander. Der idyllische Hafen mit den Segelyachten und Fischkuttern wird gesäumt von einer einladenden Promenade, an der sich ebenfalls das beliebte Asia-Restaurant „Hongkong“ befindet und mit gehobener Küchenqualität aufwartet. Nur einen Katzensprung entfernt laden die Einkaufsstraßen zum entspannten Bummel ein – in der Saison sogar an Sonn- und Feiertagen. Auch der feinsandige Badestrand mit den bunten Strandkörben ist nur wenige Fußminuten entfernt. Darüber hinaus lockt Eckernförde mit einem prall gefüllten Veranstaltungskalender: Ob Aalregatta zu Pfingsten, Sprottentage im Juli oder Piratenspektakel im August – in Eckernförde ist immer was los.
Sanfte Hügel, romantische Seen und eine spannende Tier- und Pflanzenwelt: Die Landschaft im Naturpark Hüttener Berge lässt die Herzen aller Radfahrer und Wanderer höher schlagen. Tourenvorschläge laden zum entspannten Entdecken der Natur ein. In Schwansen lassen sich viele Herrensitze entdecken und laden zum Besuch ein. Das malerisch-gepflegte Schleidorf Sieseby sucht auf der Halbinsel seinesgleichen. Der Rundtörn von Eckernförde über Hemmelmark, Waabs, Thumby, Rieseby und Kosel ist eine bei Motorradfahrern gern gefahrene Abendrunde zum Tagesausklang, auch gern mit zweifacher Schleiquerung via Klappbrücke Lindaunis und Schleifähre Missunde oder Bad Arnis-Sundsacker.
Autor: ostseefjordschlei.de, eckernfoerderbucht.de, volkerwestphal.de und andere.
Wahrschau, Schlei kann auch anders!
Ohne Bild: Juni 2003, Windhose hinterlässt bei uns eine Schneise der Verwüstung!
30. Oktober 2013: Orkantief „Christian“. An der Nordseeküste in St.-Peter-Ording wurden 173 Stundenkilometer gemessen. Die Schäden sind enorm: Unzählige Bäume sind entwurzelt, Dächer abgedeckt, Kirchsturmspitzen abgeknickt. Die stärksten Orkanböen verlagern sich nun Richtung Ostsee, wo bis zum Abend ebenfalls Böen bis 130 Stundenkilometer zu erwarten sind. Nach Westen lässt der Sturm dagegen nach.
Orkan „Christian“-Bilder von Karl + Jutta Rathge
Ohne Bilder: Orkantief „Xaver“ vom 6. Dezember 2013. Vorhergesagt waren Windstärken von 140 bis 160 Stundenkilometern. Auf Sylt habe der Spitzenwert dann sogar bei 185 km/h gelegen. Den offiziellen Spitzenwert für die Nordseeinsel gibt der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit 148 Kilometern pro Stunde an. Den offiziellen Rekord für Deutschland hält Glücksburg-Mürwik in Schleswig-Holstein. Dort erfasste eine DWD-Messstation während Orkan „Xaver“ seine Böen von Westen und Nordwesten schickte, eine Windgeschwindigkeit von 158 km/h