Güterfernverkehr
Drei nahtlose Eisenbahn-Radreifen, mit deren Erfindung der Grundstein für das Schwerindustrieunternehmen Krupp gelegt wurde, zieren auch die Front der LKW-Sparte. Zwischen 1919 und 1969 wurden Krupp-LKW produziert, die zeitweise zwischen 1946 und 1954 auch „Südwerke“ hießen, da der Name „Krupp“ kriegsbedingt sehr belastet war.
Der Frontlenker von Krupp war übrigens mit seiner modernen und kippbaren Fahrerkabine seiner Zeit weit voraus.
Aquarell von Fernfahrer H. Pahlke, 1950
Briefkopf aus den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts:
Hintergrund: Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts wird die damalige Reichsbahn durch die Wünsche ihrer Kunden und den Leistungswettbewerb des Kraftwagens dazu gedrängt, auch ihrerseits Beförderungsleistungen auf der Straße durchzuführen. Sie nimmt daher eine Anzahl selbständiger Güterkraftverkehrsunternehmer in ein festes Beschäftigungsverhältnis und benutzt deren Fahrzeuge für zwei wichtige Aufgaben:
1. Verkürzung der Lieferfristen für Stückgüter und Nahverkehrsladungen (Schienenersatzverkehr)
2. Bedienung der Verlader-Kundschaft mit modernen Lastzügen im Straßengüterfernverkehr.
So sind 1959 im Bundesgebiet und im internationalen Verkehr ca. 650 Unternehmer mit über 1150 Lastzügen eingesetzt. Diese Fahrzeuge werden zur Übernahme von Ladungen durch die Kraftverkehrsleitungen der Bundesbahndirektionen disponiert. Der Ablauf dieses Verkehrs wird in Verbindung mit rund 100 Kraftverkehrsstellen überwacht und kontrolliert.
Die 650 Unternehmer haben sich hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen und sonstigen Belange in einer Genossenschaft zusammengeschlossen. 17 Zweigstellen und rund 35 eigene Tankstellen leisten ihren Fahrern bei der Durchführung ihrer Arbeiten schnelle und tatkräftige Hilfe.
Durch planvollen Einsatz und dessen Überwachung, sowie durch die Versorgung und allerorts mögliche Hilfeleistung hat sich eine völlig neutrale und zuverlässige Verkehrsbedienung entwickelt, die bei den Verladern und einer Vielzahl von Spediteuren im Laufe der Zeit immer mehr Anklang findet und die Zusammenarbeit zwischen dem privaten Güterkraftverkehrsunternehmer und der Bundesbahn im Interesse beider Partner fördert.